Ehrenamtlich sind sie am liebsten in religiösen Bereichen tätig, unterstützen gerne auch einen Sportklub oder andere Freizeit- oder Geselligkeitsaktivitäten, engagieren sich sozial, wie auch für Kultur und Musik. Mehrheitlich fühlen sie sich gesund, glücklich und zufrieden. Für den Fall eigener Pflegebedürftigkeit glauben fast alle, dass ihnen von allen Personen am ehesten der eigener Partner hilft, doch ist sich nur die Hälfte der Befragten dessen auch wirklich sicher. Und mehr als die Hälfte der Befragten hat keine Kenntnisse von Pflegeeinrichtungen in der Stadt! Die Rede ist von der Saarbrücker 50plus Generation mit und ohne Migrationshintergrund.
Die städtische Statistikdienststelle hat zusammen mit dem Amt für soziale Angelegenheiten im Rahmen der Umfrage „Älter werden in Saarbrücken“ gezielt auch Einwanderer befragt. Hintergrund der Umfrage war die Teilnahme am EU-geförderten Projekt „TooLS“. Ziel: Schaffung von Informationsgrundlagen zum demografischen Wandel und Entwicklung vergleichbarer Erhebungen auf lokaler Ebene innerhalb Europas.
Pflege zuhause erwünscht
Die Umfrageergebnisse unter den Deutschen und Personen mit Migrationshintergrund (das sind statistische Kategorien) in Saarbrücken sind fast übereinstimmend. So finden die meisten Befragten, dass die beste Pflege zuhause stattfindet, ausgeübt von den Kindern oder Dienstleistern. Ein Pflegeheim ist keine gern gesehenen Alternative, aber wenn es ein Heim sein soll, dann am liebsten eine kleine Einrichtung im eigenen Wohngebiet.
Bei Empfindungen und Wünschen sind sich eben alle Menschen ähnlich. Statistisch werden sie als Personen mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden. So zeigen die neuesten Daten für Saarbrücken einen unaufhaltsamen Wechsel der Bevölkerungsstruktur.
Jeder dritte älter als 50
Ende Dezember 2012 zählte Saarbrücken ca. 179.000 Einwohner. Das waren 11.000 weniger als im Jahr 1990 (-20.000 Deutsche + 9.000 Einwanderer). Etwas mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung sind Frauen. Mehr als ein Drittel, nämlich 60.807 Personen gehören der Generation 50plus, wobei die Deutschen im Durchschnitt viel älter sind. Dass die Saarbrücker Bevölkerung nicht noch schneller altert, sichern Personen mit einem Migrationshintergrund.
Deren Anteil steigt kontinuierlich, unter anderem durch Zuwanderung und auch deshalb, weil mehr Deutsche sterben als geboren werden. Das Durchschnittsalter der Deutschen in der Stadt ist 46 und das der Einwanderer 38 Jahre. Mindestens 56.000 Saarbrücker Bürger haben heute einen persönlichen oder häuslichen Migrationshintergrund. Das macht 30 % der Gesamtbevölkerung aus. Die Einwanderer der Generation 50plus kommen zu 83% aus Europa und leben durchschnittlich schon 23 Jahren in der Stadt. Die meisten kommen aus Italien, Frankreich und der Türkei.
Lisa says
Ich arbeite regelmässig Vorträge aus, die sich mit dem Thema befassen und wäre ebenfalls an weiteren statistischen Daten interessiert. Ähnlich wie in Saarbrücken ist es ja auch in anderen Regionen und allen gleich ist der Wunsch der älteren Bürger, nicht unbedingt in ein Heim zu müssen. Vielleicht ist es gut, wenn die Zeitungen darüber berichten, dann bleibt es bestimmt besser im Gedächtnis.
admin says
Lieber Herr Später,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Es ist tatsächlich sehr wichtig, insbesondere für die Lokalpolitik und Medien, sich die Bevölkerungsstruktur in Saarbrücker genauer anzuschauen. Wir werden in dieser Richtung weiter arbeiten und freuen uns über jede Unterstützung!
Erich später says
Liebe Frau Sadie,
ein interessanter Artikel. Ich würde mich freuen noch mehr statistisches Hintergrundmaterial zur demographischen, ethnischen und sozialen Zusammensetzung der Saarbrücker Bevölkerung bei Ihnen zu finden.
es wünscht Ihnen viel Erfolg für ihre bemerkenswerte Web Side
Erich Später