Die grausame Keule des Schicksals – Eine Glosse von Fritz Müßiggang
Heute Morgen erreichte die Welt eine schreckliche Nachricht, als ob sie nicht schon genug Krisen zu bestehen hätte. Die grausame Keule des Schicksals nimmt darauf jedoch keine Rücksicht und trifft uns alle unbarmherzig mitten im Gesicht!
Ein allseits beliebter, einen hohen Unterhaltungswert besitzender Schauspieler – er spielt seit Jahren auf überzeugende Weise einen Bundestagsabgeordneten mit Hang zum täglichen Auftritt im TV – namens Wolfgang Bosbach trägt sich mit dem Gedanken, von seinem Amt zurückzutreten. Schuld sind die uns allen auf die Nerven fallenden unersättlichen Griechen mit ihrer Gier nach immer mehr Kohle. Aber nicht mit Herrn Bosbach, der nicht länger die Kuh sein will, die im Stall quer steht. Und was wird aus uns Fans? Gut, in den kommenden Wochen wird es nochmal einen intensiven Hype auf allen Kanälen geben, wenn die Herrschaften Will, Lanz, Illner, Jauch ihrem Star nochmals ausreichend Gelegenheit geben, seine persönlichen Befindlichkeiten vorzutragen. Und dann? Nicht jeder möchte wie Herr Pofalla zukünftig auf die symphatische Fresse aus dem Bergischen Land verzichten. Ab kommendem Jahr wird sich wohl nur noch ein kleiner, elitärer Kreis aus seinem Karnevalsverein in Bergisch-Gladbach auf diese Perlen moderner Schauspielkunst freuen dürfen, wenn Herr Bosbach dann dort sein Programm des aufrechten, trotz unheilbarer Krankheit lebensfrohen Karnevalsprinzen zum Besten gibt.
Ich mache mir große Sorgen um die Qualität unseres Fernsehprogramms und verlange eine sorgfältige, zügige vor allem aber adäquate Regelung der Nachfolge. Aktuell vertreten uns ja 631 Darsteller im Hohen Hause zu Berlin. Davon taugen die allermeisten nur zu Komparsen. An die hohe Schauspielkunst des Herrn Bosbach dagegen reichen nur ganz wenige heran. Ich bitte die für das Casting Verantwortlichen meine Vorschläge – als da wären Gerda Hasselfeldt, Claudia Roth, Jens Spahn und damit die hochgeschätzten Menschen mit Einwandern als Hintergrund nicht zu kurz kommen meinetwegen auch Cem Özdemir – sorgfältig zu prüfen.