Im Rahmen des Balkan Music Festivals 2016 im April wird Emir Kusturica in Luxemburg zu Gast sein. Der große Regisseur ist in dieser Region am meisten durch den Film „Underground“ (1995) über den Zerfall Jugoslawiens bekannt.
Doch eine der größten Tragödien der letzten jugoslawischen Kriege, die es noch zu verfilmen gilt, schreibt dieser Künstler mit seinem eigenen Leben:
Geboren in Sarajevo als Kind säkularisierter bosnischer Muslime, prägte er mit seinen Filmerfolgen die jugoslawische Kultur in ihrer besten Zeit. Die fruchtbarste Quelle dieser Kultur war das multikulturelle Miteinander, das in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo besonders spürbar war.
Unglücklicherweise tauschte Kusturica während des Krieges die universalistische jugoslawische Idee gegen eine klerikal-nationalistische ein.
Bis heute lässt er sich stolz als Konvertit in der christlichen serbisch-orthodoxe Kirche feiern. Diese steht mit den Begriffen wie modern oder friedlich auf dem Kriegsfuß.
Ausführlicher zum Jugoslawienkrieg kann hier Jugoslawien – eine Reportage nachgelesen werden, die in der Hamburger Monatszeitschrift „Konkret“ 2013 veröffentlicht wurde.
Diese kleine Fotogalerie aus Višegrad, dem Ort aus dem 1992 serbische Milizen mehr als 10.000 Menschen vertrieben und Hunderte ermordet haben, verbildlicht das ganze Elend.