Am 25. Mai 2014 finden im Saarland die Kommunalwahlen statt. Um darauf aufmerksam zu machen, dass in den kommunalen Parlamenten proportional immer noch zu wenige Frauen sitzen, ist in diesen Tagen eine öffentliche Kampagne gestartet worden. Träger sind LAG Kommunale Frauenbeauftragte, die Ministerpräsidentin, das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, DGB, Konrad Adenauer Stiftung. 20 Prozent sind zu wenig! Bei ca. 50 % Anteil an der Gesamtbevölkerung.
Gleichzeitig beträgt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in vielen kommunalen Parlamenten 0 %. So wie in der Landeshauptstadt Saarbrücken, in der mehr als ein Drittel der Einwohner einen Migrationshintergrund (per gesetzlicher Definition) hat. Wie es in anderen Kommunen im Saarland aussieht, hat noch niemand untersucht.
Platz 1 unter den deutschen Städten mit etwas höherer Repräsentation der eingewanderten Bevölkerung, nämlich 16 % bei einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 42 %, belegt Frankfurt. Laut der Studie „Vielfalt sucht Rat“ aus dem Jahr 2011 folgen Stuttgart, Offenbach, Duisburg, Ulm… Viele Städte haben gar keine Migranten im Parlament, darunter auch Mannheim und Ingolstadt, in denen ca. 40% aller Bürger einen Migrationshintergrund haben. Und eben Saarbrücken!
Ob die kommenden Wahlen als Chance genutzt werden, um die viel beschworene Integration der Einwanderer zu fördern? Vielleicht erscheinen demnächst auch Großflächenplakate mit der Aufschrift: „In vielen kommunalen Parlamenten beträgt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund 0 %. Das ist weniger als wenig!“ Finanziert von der Integrationsbeauftragten, der Ministerpräsidentin, dem Ministerium für Soziales, DGB und vielen Stiftungen.