Das Saarland kann stolz auf das schlechteste Ergebnis unter allen 16 Bundesländern bei den bestandenen Sprachprüfungen zum Integrationskurs sein, meint Armin Klinkner, der im Saarland verantwortliche Regierungsmitarbeiter. Das stand in einem am 05.11.2013 in der Saarbrücker Zeitung veröffentlichten Bericht.
Das Saarland lasse als einziges Bundesland seine Integrationstests von unabhängigen Prüfern abnehmen. Dadurch seien die Ergebnisse nicht manipulierbar. Für die Teilnehmer ist es dann zwar schwieriger ein B1-Ergebnis zu bekommen, die Noten seien aber „belastbarer und nachvollziehbarer“, hieß es weiter.
Am Rande der „Immigra 2013“ in Merzig erklärte Herr Klinkner wie er das meint:
„Bei uns wird ehrlich gearbeitet. Wenn es heißt, dass die Prüfung eine halbe Stunde dauert, dann werden pünktlich nach einer halben Stunde die Stifte abgelegt. Deswegen sind unsere Ergebnisse ehrlicher und spiegeln den genauen Wissensstand der Teilnehmer wieder. Deswegen heißt unser letzter Platz im Bundesschnitt nichts Schlechtes.“
Der Abschlusstest eines Integrationskurses besteht aus dem Sprachtest und dem Test „Leben in Deutschland“. Wenn man die beiden Teile besteht, bekommt man das „Zertifikat Integrationskurs“. Beim Einbürgerungsantrag und für eine Niederlassungserlaubnis muss ein B1-Sprachniveau nachgewiesen werden.
Wie eine Prüfung durchzuführen ist, steht im 185 Seiten dicken Prüfungshandbuch, das im Auftrag des Bundesministeriums des Innern von Goethe-Institut und telc GmbH erarbeitet wurde. Vielleicht sollten die anderen 15 Bundesländer mal reinschauen, ob sie wirklich alles richtig und ehrlich machen?
Angebrachter scheint aber, die „saarländischen“ Besonderheiten zu untersuchen und Arbeitsweisen zu hinterfragen. Denn das eigentliche Problem liegt nicht darin, dass das Saarland den letzten Platz belegt, sondern dass weniger als die Hälfte aller Integrationskursteilnehmer hierzulande die Zertifikatsprüfung besteht.
Integrationskurse im Umkreis von 10 km von PLZ 66111 Saarbrücken.